,Theater aus dem Schaudepot. Performance-Perlen archiviert‘ von Dietrich Heißenbüttel, KONTEXT Wochenzeitung Ausgabe 614 vom 4.1.23
„Das Schaudepot für die Darstellenden Künste ist ein einzigartiger Ort, an dem das Publikum Theater auf ganz besondere Weise erkunden kann. Bernhard Herbordt und Melanie Mohren haben dort ihre Stücke archiviert. Und sind für eine Führung oder ein Programm jederzeit ansprechbar.
‚Guten Tag. Herzlich willkommen!‘, liest Bernhard Herbordt aus dem Drehbuch des eigenen Stücks ‚Das Theater‘. ‚Sie wollen bei uns eintreten?‘ Eigentlich stammt der Text von Franz Kafka. ‚Kommen Sie ruhig näher. Es ist das größte Theater der Welt!‘ Innen rücken die Besucher in den kleinen Räumlichkeiten zusammen, es ist kuschelig.
Das Schaudepot befindet sich im Souterrain eines Mehrfamilienhauses im Stuttgarter Süden. Früher war es die Werkstatt eines Fliesenlegers. Von einem Empfangsraum mit schwarzem Tresen geht es geradeaus in das ‚Büro‘, weiter durch den Kellerflur ins ‚Kino‘, das zugleich der Technikraum ist. Geräte wie Beamer, Kameras und Werkzeuge sind hier gelagert, die man auch ausleihen kann, das Schaudepot arbeitet hier mit dem Verein Teilbar zusammen. Das eigentliche Depot, gleich rechts vom Eingang, ist ein länglicher Raum, gerade mal 14 Quadratmeter groß.
Schaudepots gibt es sonst nur in Kunstsammlungen: Wenn der Platz an den Wänden eines Museums nicht ausreicht, bleibt ein Teil der Werke im Depot, kann dort aber aus dem Regal gezogen und angesehen werden.“
Auszug aus dem Artikel von Dietrich Heißenbüttel für die KONTEXT Wochenzeitung Ausgabe 614 Schaubühne vom 4.1.2023
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