Tutorial Takdir. Die Anerkennung von Ülkü Süngün

In ihrer partizipativen Performance ,Takdir. Die Anerkennung‘ schafft die Bildende Künstlerin Ülkü Süngün einen flüchtigen akustischen Erinnerungsraum. Nach einem Lauttraining für türkische Buchstaben wie r, z, ı, ç übt sie mit einzelnen Teilnehmer:innen die richtige Aussprache der Namen der durch den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) Komplex Ermordeten: Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter. Im anschließenden chorischen Aussprechen der Opfernamen entsteht ein temporäres Denkmal. ,Tutorial Takdir. Die Anerkennung‘ überträgt die Eins-zu-eins-Situation der Performance in ein interaktives Video.
Im Schaudepot erwartet Sie: eine ortsspezifische Installation mit dem interaktiven Video ‚Tutorial Takdir. Die Anerkennung‘ (2021, 5 min, Credits: Offener Prozess/ASA-FF e. V, Chemnitz), das mit weiteren Videos und Bildmaterial erweitert wird. Requisiten der Performance, darunter ein großformatiges Banner sowie Zertifikate, hinterfragen die Archivierung einer Performance ohne die Präsenz der Künstlerin.
Für 1 bis 3 Personen
Dauer: variabel
Sofort verfügbar.
Es ist möglich, sich vor Ort auch über das Leben der Opfer des NSU Komplexes und die gesellschaftliche wie juristische Aufarbeitung der rechtsextremistischen Morde zu informieren.
Credits
- Tutorial Takdir, Ülkü Süngün, 2021
- Produktion: Offener Prozess / ASA-ff e.V., Chemnitz sowie Schaudepot.
- Kamera: Jasmin Schädler
- Schnitt: Ülkü Süngün
- Medientechnik: Roland Batroff
Die Adaption von ,Tutorial Takdir‘ für ,Das Schaudepot‘ wurde ermöglicht durch die dreijährige Konzeptionsförderung vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, durch das Impulsprogramm Kunst trotz Abstand des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und durch das Kulturamt der Stadt Stuttgart.
Weiteres
Ülkü Süngün nutzt in ihren Arbeiten unterschiedliche Medien wie Fotografie, Video, Installation, Bildhauerei, und Performance. Mit ihrer künstlerischen Forschung untersucht sie mittels prozessorientierter wie kollaborativer Ansätze Migrations- und Identitätspolitiken ebenso wie Erinnerung. 2017 gründete sie das Institut für Künstlerische Migrationsforschung, das diese künstlerische, sozial- und gesellschaftskritische Praxis sichtbar macht.










