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Das Spiel von Viviana González Méndez

Dieses Spiel von Viviana González Méndez entstand aus dem Wissen darüber, wie Traditionen, die aus dem ländlichen und vorstädtischen Kontext der populären Andenwelt stammen, ihre Umgebung verstehen und Beziehungen zu ihr aufbauen. Aus diesen Traditionen hat sich insbesondere die Idee herauskristallisiert, dass der Raum als eine Gemeinschaft von Wesen verstanden wird, die miteinander verwoben sind und in ständigem Dialog miteinander stehen. Nach dieser Logik gibt es keinen hierarchischen Unterschied zwischen dem Menschen und anderen Wesen. Wenn wir aber akzeptieren, dass Orte Wesen sein können, dann sollten wir sie auch als Teil dieser Gemeinschaft betrachten. Und was uns umgibt, sind nicht einfach nur Objekte, sondern lebendige Wesen, mit denen wir Beziehungen der Gegenseitigkeit eingehen könnten.

Um sich eine so verstandene Räumlichkeit vorzustellen, schlägt dieses Spiel in einem ersten Schritt einen Perspektivenwechsel vor. Es geht um Raumerfahrungen, die sich auf die Wahrnehmung von innen und von unten konzentrieren, statt auf die hegemoniale Art und Weise, wie Orte von außen und aus der Ferne wahrgenommen werden.
Das bedeutet, dass der Raum aus der Erfahrung des Dabeiseins heraus wahrgenommen wird, aus der Nähe und der Aufmerksamkeit, die notwendig sind, um eine dialogische Beziehung zu dem, was uns umgibt, herzustellen. Diese vorgeschlagene Verschiebung der
Perspektive ist auch eine Einladung, zu den Möglichkeiten des eigenen Körpers zurückzukehren und Erfahrungen zu machen, bei denen das Visuelle nicht dominiert. Sie macht Platz für die Konzentration auf andere Sinne.

Welche neuen Erfahrungen mit Räumen bietet diese Perspektive? Welche Arten von Bildern von Räumen sind möglich? Welche Art von Karten oder Kartografien? Welche neuen Arten von Räumen könnten entstehen, wenn man die Erfahrungen dieses Spiels auf das alltägliche Leben ausweitet?

Video: Viviana González Méndez